Von der Blutentnahme bis ins Labor - wie man in jeder Phase der Blutentnahme einen Mehrwert schafft
Die Blutentnahme ist ein Routinevorgang, den bestimmte Fachkräfte des Gesundheitswesens jeden Tag durchführen. Die Blutprobe landet in einem Blutentnahmeröhrchen und wird in ein Labor transportiert, wo die eigentliche Analyse stattfindet. Das Ergebnis der Analyse kann nur dann exakt sein und den Ärzt:innen helfen, fundierte Behandlungsentscheidungen zu treffen, wenn die an das Labor gelieferte Probe von hoher Qualität ist und die tatsächliche Situation der untersuchten Person so genau wie möglich widerspiegelt.
Für das Laborpersonal, wie auch für alle anderen am Prozess Beteiligten, ist es entscheidend, effizient zu arbeiten. Eine qualitativ hochwertige Probe zu erhalten, ist daher für sie von zentraler Bedeutung. Betrachten wir einige Aspekte in der präanalytischen Phase, welche die Effizienz und die Ergebnisse des Labors und damit die Ergebnisse für den Patienten beeinflussen können.
Ärztliche Anordnung und Rolle des Blutentnahmepersonals
Eine der ersten Entscheidungen, die ein Arzt treffen muss, ist die Festlegung der zu untersuchenden Blutparameter. Auf der Grundlage dieser Anforderungen werden dann die entsprechenden Blutentnahmeröhrchen gewählt. Zu diesem Zeitpunkt wird manchmal nicht bedacht, welches Röhrchen am besten geeignet ist. Dies kann daran liegen, dass zu diesem Zeitpunkt einfach noch keine Informationen über den Patienten verfügbar sind. Wird für die Analyse ein hochvolumiges Röhrchen benötigt oder ist ein niedrigvolumiges Röhrchen die bessere Wahl?
Handelt es sich um einen pädiatrischen oder geriatrischen Patienten und wie sind seine Venenverhältnisse - lassen sie überhaupt die Entnahme mehrerer hochvolumiger Röhrchen zu oder führt dies zu Problemen während des Entnahmevorgangs? Ist eine Kapillarblutentnahme für den Patienten besser geeignet?
Im Idealfall sollten all diese Fragen und mehr vor der Anordnung bewertet und beantwortet werden. In der Praxis ist dies oft nicht möglich. Das Personal an der Front der Blutentnahme sollte dann jedoch die Möglichkeit haben, ein anderes Volumenröhrchen oder eine andere Entnahmetechnik zu verwenden, wenn dies mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führt und eine hohe Qualität der Proben gewährleistet. Dazu benötigt das Personal sowohl Informationen darüber, was für die Durchführung der Analyse im Labor mindestens erforderlich ist, als auch das Wissen und die Befugnis, diese Entscheidung zu treffen.
Das bedeutet, dass zum Beispiel bei schwierigen Venenverhältnissen von einem ursprünglich angeforderten hochvolumigen Röhrchen auf ein kleinvolumiges Röhrchen gewechselt werden kann, wenn dadurch die Probenqualität verbessert wird. Wenn das reduzierte Probenvolumen für die Analyse im Labor geeignet ist, ist es sinnvoller, diesen Weg zu gehen, als auf das hochvolumige Röhrchen auf Kosten der Probenqualität zu bestehen (zum Beispiel aufgrund des Risikos kollabierender Venen [1], was zu einer Ablehnung der Probe durch das Labor führen kann.
Auswahl der Blutentnahmeprodukte
Ein weiterer zu berücksichtigender Aspekt ist die Verfügbarkeit der benötigten Blutentnahmeprodukte. Die Kompetenz, das am besten geeignete Produkt für den individuellen Blutentnahmebedarf des Patienten auszuwählen, kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Eine Fachkraft für die Blutentnahme wird immer den Gesamtzustand des Patienten und seinen Venenzustand berücksichtigen, um die richtige Kombination von Produkten und Röhrchen auszuwählen.
So wird eine medizinische Fachkraft beispielsweise berücksichtigen, dass im Falle eines schlechten venösen Blutflusses, z. B. bei geriatrischen Patienten, hochvolumige Röhrchen möglichst vermieden werden sollten, da die Vene durch das hohe Vakuum trockengelegt werden könnte und die Nadel des Blutentnahmesets an der Innenwand der Vene hängen bleiben könnte, wodurch der Blutfluss in das Röhrchen zum Erliegen käme1. In der Praxis kann dies zudem zu unterfüllten Röhrchen führen, wenn die Person, die die Entnahme vornimmt, sich dieses Zusammenhangs nicht bewusst ist. Das unterfüllte Röhrchen kann zur Ablehnung durch das Labor führen oder die Ursache für einen unzuverlässigen Befund sein, wenn das Verhältnis von Additiven zu Blut in einem Röhrchen mit Zusatzstoffen nicht korrekt ist. Letztlich führt dies zu Verzögerungen, wenn eine weitere Probe angefordert und entnommen werden muss, oder sogar zu einer unzureichenden Behandlung des Patienten.
Handhabung und Transport von Blutproben
Die Tatsache, dass eine qualitativ hochwertige Probe vor Ort entnommen wird, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie auch noch mit hoher Qualität im Labor eintrifft. Die ordnungsgemäße Handhabung und der Transport nach der Entnahme sind der Schlüssel zur Erhaltung der Qualität. Dazu gehört das vorsichtige Schwenken der Röhrchen entsprechend der Gebrauchsanweisung. Werden mehrere Proben entnommen, ist es wichtig, die korrekte Entnahmereihenfolge einzuhalten, um eine mögliche Kreuzkontamination von Zusatzstoffen in verschiedenen Röhrchen zu vermeiden1.
Eine ordnungsgemäße Beschriftung der Probe ist notwendig, um Verwechslungen oder Zurückweisungen im Labor zu vermeiden. Eine digitale Lösung mit vorcodierten Röhrchen während des gesamten Prozesses kann dazu beitragen, die Effizienz und Rückverfolgbarkeit zu erhöhen. Wenn man genau weiß, wann eine Probe entnommen wurde, indem man den Barcode zum Zeitpunkt der Entnahme scannt, erhält man einen Einblick in die Durchlaufzeit (Turnaround-Time - TAT) und kann entscheiden, Proben zurückzuweisen, wenn sie zu lange gelagert wurden, bevor sie ins Labor eintrafen. So werden fehlerhafte Daten vermieden.
Der ordnungsgemäße Transport von der Entnahmestelle zur Analysestelle beinhaltet auch die aufrechte Lagerung der Röhrchen, stabile Temperaturen, kein übermäßiges Schwenken oder Schütteln und vieles mehr. Digitale Nachverfolgungssysteme können auch diese Art von Transportinformationen enthalten. Labormitarbeitende bekommen so einen besseren Einblick und werden dabei unterstützt, nicht konforme Proben zurückzuweisen, bevor sie analysiert werden und Ressourcen verbrauchenDie Qualität einer Blutprobe ist nicht nur für das Labor essenziell, das sich darauf verlassen muss, sondern auch für die Behandelnden, welche anhand der Ergebnisse über die weitere Behandlung entscheiden. Nicht zuletzt ist sie für den Patienten von hoher Bedeutung. Schließlich kann sein Wohlbefinden davon abhängen. Alle Abteilungsleitenden, z. B. Laborleitenden, sollten daher den gesamten Prozess im Auge behalten, um maximale Effizienz und das beste Ergebnis für den Patienten zu gewährleisten.
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